Gurtzeug, Fallschirm, Reserve & Co.
Ausrüstung zum Fallschirmspringen
Fallschirmspringen wird inzwischen seit Jahrzehnten von Tausenden begeisterter Hobbysportler und Profis in der ganzen Welt ausgeführt. Entsprechend gibt es hochspezialisierte Ausrüster mit einem hohen Grad an Erfahrung.
Das Gurtzeug
Das Fallschirmgurtzeug ist auf eine Belastung von mehreren Tonnen ausgelegt. Alle Nahtstellen sind mit speziellen Sicherheits-Stichen verarbeitet, so dass diese sogar eine noch höhere Belastbarkeit aufweisen.
Spezialfall "Tandem"
Natürlich besteht das Passagiergurtzeug beim Tandemsystem aus dem gleichen, extrem belastbaren Material. Es wird mit mehreren verstellbaren Gurten dem Tandempassagier angepasst und dann vor dem Ausstieg zum Sprung mit vier Haken — von denen jeder bis zu zwei Tonnen Gewicht aushält — fest am Tandemmaster verankert.
Kurz nach dem Exit zum Tandemsprung setzt der Tandemmaster den sog. Drog, einen sehr kleinen Fallschirm, der den Freifall des Tandempärchens auf "normale" Freifallgeschwindigkeit von etwa 200 km/h bremst. Das ist zum einen angenehmer und zum anderen hätte sonst ein begleitender Foto- & Videospringer keine Chance, mitzuhalten.
Die Fangleinen und der Slider
Der Fallschirmspringer wirft einen kleinen "Pilot"-Schirm in den Luftstrom, der Zug entwickelt; beim Tandem wird stattdessen der ja bereits ähnlich positionierte Drog gelöst. Dadurch wird der Container geöffnet und der sog. Pod herausgezogen.
Die auf dem Pod aufgeschlauften Fangleinen werden gestreckt und dadurch die Fallschirmkappe freigegeben. Die Kappe füllt sich mit Luft, wird aber durch den sog. Slider an einer zu raschen Öffnung gehindert.
Der Slider hält die Fanleinen zusammen und rutscht langsam an ihnen herab. Er gibt dabei immer mehr Leinen frei und die Kappe kann sich langsam voll entfalten.
Die Fallschirmkappe und die Reserve
Die Fallschirmkappe entspricht immer dem Gewicht und dem Können des Springers. Tandemfallschirme sind besonders groß ausgelegt, um ein Maximum an Sicherheit und eine sanfte Schirmfahrt und Landung zu erreichen.
Als Alternative steht jederzeit die im Regelfall mindestens gleich große Reservekappe zur Verfügung. Sie wird — im Gegensatz zur vom Springer selbst gepackten Hauptkappe — nur von einem Fallschirmtechniker auf spezielle Art und Weise gepackt, um höchste Öffnungssicherheit zu garantieren.
Beide Schirme bestehen aus einem speziellen "Rip-Stop"-Gewebe, das selbst für den Fall einer Beschädigung an einer Stelle, ein weiteres Einreissen des Fallschirms verhindert.